An sich selbst zu denken ist manchmal eine kleine Kunst. Oft fallen nämlich ausgerechnet die Sachen hinten über, die wir uns wirklich mal erlauben sollten. Psychologie Heute reflektiert in der aktuellen Ausgabe über unser Verhältnis zum selbstgewährten Wohlfühlen.
Es gibt bekanntermaßen den stark abgedroschenen Spruch, dass Erwachsene von Kindern lernen sollten. Im Falle eines jugendsprachlichen Idioms der letzten Jahre wird dies jedoch auf anschauliche Weise greifbar: Gönn dir. Das ist zwar zunächst einmal eine Mischung aus Satzeinleitung und Füllwort, aber eben irgendwie auch eine Aussage über das Verhältnis zum Schönen und Angenehmen dieser Welt. Gönn dir ist gewissermaßen die Aufforderung und ein sanftes Schubsen dazu, dass sich jemand etwas erlauben sollte – auch wenn es sich dabei mitunter lediglich um den nächsten Schluck eines Vierzehnjährigen aus der Mixery-Dose auf irgendeinem Supermarktparkplatz in Delmenhorst handelt. Besagter Vierzehnjähriger würde selbstverständlich ansetzen und mit unterdrücktem Ekelgefühl über das Bittere des Bieres seinem Wunsch nach Anerkennung in der Gruppe näherkommen. Und die Erwachsenen? Die zögern, zetern und verlieren das für sie wirklich Wichtige oft aus dem Blick. Manchmal wäre daher auch für Erwachsene so eine vom Stimmbruch hüpfende Stimme im Hinterkopf praktisch, die beim nächsten Überlegen einfach mal sagt: Gönn dir. In der Titelgeschichte der aktuellen Ausgabe nähert Psychologie Heute sich dem Themenfeld des sich Erlaubens und fragt sich, ob wir Menschen das eigentlich wirklich oft genug tun.
In weiteren Artikeln setzt sich das Magazin unter anderem mit den psychologischen Erkenntnissen des Hypes um Fernsehserien als soziales Phänomen auseinander, spricht mit Sven Barnow über Motivation als Einflussfaktor auf das Gelingen von Fotos und setzt sich mit Arbeit als identitätsstiftendem Element im Leben vieler Menschen auseinander.
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